FRMM-Prüfkörper

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
The printable version is no longer supported and may have rendering errors. Please update your browser bookmarks and please use the default browser print function instead.
Ein Service der
Logo psm.jpg
Polymer Service GmbH Merseburg
Tel.: +49 3461 30889-50
E-Mail: info@psm-merseburg.de
Web: https://www.psm-merseburg.de
Unser Weiterbildungsangebot:
https://www.psm-merseburg.de/weiterbildung
PSM bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Polymer Service Merseburg

FRMM-Prüfkörper

Allgemeines

Die angelsächsische Abkürzung FRMM steht für "Fixed-Ratio Mixed Mode" und entspricht von der Prüfkörpergeometrie dem MMELS-Prüfkörper (Mixed Mode End-Loaded Split).
Der FRMM-Prüfkörper zählt zu den Mixed Mode-Prüfkörpern.

Eine umfangreiche Zusammenstellung von geeigneten Prüfkörpern für bruchmechanische Untersuchungen an Kunststoffen und Verbundwerkstoffen ist in Bruchmechanikprüfkörper enthalten.

FRMM-Versuchsanordnung

Die schematische Versuchsanordnung mit dem FRMM-Prüfkörper ist in Bild 1 dargestellt. Delaminationen wachsen in realen Bauteilen meist in einer Kombination aus Mode I und Mode II Belastung (siehe Bruchmoden), was im FRMM-Versuch berücksichtigt wird. Es werden die gleichen Prüfkörper wie beim ELS-Versuch (siehe: ELS-Prüfkörper) verwendet, nur dass der Belastungsblock oben angebracht und an diesem gezogen wird, während das andere Ende fest eingespannt ist (siehe Bild 1).

Frmm.jpg

Bild 1: Schematische Darstellung der FRMM-Versuchsanordnung


Bruchmechanische Kennwertermittlung

Die bruchmechanische Kennwertermittlung wird von Altstädt in [1] vorgestellt. Das Verhältnis von Mode I zu Mode II bleibt bei dieser Prüfanordnung mit zunehmender Risslänge annähernd im Verhältnis 4:3 konstant. Die kritische Energiefreisetzungsrate setzt sich aus den Freisetzungsraten der beiden Moden zusammen [2].

mit:

F Kraft
B, d Prüfkörperbreite und -dicke
a Anfangsrisslänge
E E-Modul aus dem Dreipunktbiegeversuch (Biegemodul)
K Korrekturfaktor für Einspanneffekte
I, II Korrekturfaktoren für Rissspitzenrotation

Das Mode I zu Mode II Verhältnis kann über die Lage der Anfangsdelamination variiert werden.


Literaturhinweise

[1] Altstädt, V.: Prüfung von Verbundwerkstoffen. In: Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2015) 3. Auflage, S. 584/585 (ISBN 978-3-446-44350-1; siehe AMK-Büchersammlung unter A 18)
[2] Robinson, P., Hodgkinson, J. M.: Interlaminar Fracture Toughness. In: Hodgkinson (Ed.): Mechanical Testing in Advanced Fibre Composites. Woodhead Publishing, Cambridge (2000)