Mikrotomie: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 8. Juli 2024, 08:37 Uhr
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Mikrotomie (Autor: Dr. A. Zankel)
Die Bezeichnung kommt von den griechischen Wörtern für „klein“ und „Schnitt“ (vgl. Wörter wie Tomographie und Atom). Es handelt sich um ein Schneideverfahren von Proben zur Vorbereitung für Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie, Transmissionselektronenmikroskopie, Rasterkraftmikroskopie und für schwingungsspektroskopische Methoden. Für die Durchlichtmikroskopie und die Transmissionselektronenmikroskopie werden durchstrahlbare Schnitte (Dünnschnitte, Semidünnschnitte, Ultradünnschnitte) erzeugt, während in der Auflichtmikroskopie,Rasterelektronenmikroskopie und Rasterkraftmikroskopie Anschnitte untersucht werden. In der Schwingungsspektroskopie ist es davon abhängig, ob die Methode in „Auflicht“ oder „Durchlicht“ arbeitet.
Folgende Mikrotome werden unterschieden:
Konventionelles Mikrotom
Mit dem konventionellen Mikrotom werden dünne Schnitte (Dicke etwa 1 bis 60 m) von Proben erzeugt. Es werden großflächige Präparate meist mit Stahlmessern z. B. für die Histologie erzeugt.
Ultramikrotom
Das Ultramikrotom dient der Erzeugung von Semidünnschnitten (Dicke etwa 0,5 – 2 m) und Ultradünnschnitten (Dicke etwa 30 – 200 nm) mittels eines Diamantmessers. Es werden Präparate für die Elektronenmikroskopie, für schwingungsspektropische Untersuchungen (FTIR, Raman) und Rasterkraftmikroskopie mit Glas- und Diamantmessern (Bild 1) erzeugt.
Bild 1: | „Leica Ultracut UCT“, Ultramikrotom für Semidünnschnitte und Ultradünnschnitte |
Kryomikrotom
Diese Geräte kommen bei der Präparation von weichen Materialien wie Polymeren zum Einsatz, wobei auch auf chemische Fixierung der Proben verzichtet werden kann. Sowohl die zu bearbeitende Probe und der Probenraum als auch das Diamantmesser werden mit flüssigem Stickstoffs gekühlt (Bild 2).
Bild 2: | „Leica Ultracut UCT mit Kryokammer FCS“, Kryomikrotom für Semidünnschnitte und Ultradünnschnitte |
Spezielle Methode: In situ Ultramikrotomie
Danksagung
Die Herausgeber des Lexikons danken Dr. A. Zankel, Institut für Elektronenmikroskopie und Nanoanalytik (FELMI) und Zentrum für Elektronenmikroskopie (ZFE) Graz für den Gastbeitrag. |
Literaturhinweise
[1] | Michler, G. H., Lebek, W.: Ultramikrotomie in der Materialforschung. Carl Hanser Verlag, München Wien (2004) (ISBN 3-446-22721-0; siehe AMK-Büchersammlung unter F 5) |
[2] | Michler, G. H.: Electron Microscopy of Polymers. Springer Verlag, Berlin (2008) (ISBN 978-3-540-36350-7; siehe AMK-Büchersammlung unter F 1) |
[3] | Mulisch, M., Welsch, U. (Hrsg.): Romeis Mikroskopische Technik. 18. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg (2010) (ISBN 978-3-8274-1676-6) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) (Zugriff am 12.01.2024) |