Peelkraft

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peelkraft

Als Peelkraft wird die mittlere Kraft bezeichnet, die notwendig ist, um ein Peelsystem wieder zu trennen. Bei dem während des Peeltests (T-Peeltest oder Fixed-Arm-Peeltest) registrierten Peelkraft-Bruchweg-Diagramm (Bild 1) wird das sich ausbildende charakteristische Plateau der Peelkurve zwischen 20 % und 80 % des Bruchweges lB zur Bestimmung der Messgröße Peelkraft Fpeel herangezogen, die als Mittelwert der auftretenden Kräfte in diesem Bereich definiert ist.

Peelkurve1.jpg

Bild 1: Peelkraft-Bruchweg-Diagramm (Peelkurve) aus dem Peeltest, Fpeel – Peelkraft; lB – Bruchweg; EG – Gesamtpeelenergie

Beispielsweise wird die Peelkraft beim Peelsystem Polyethylen niederer Dichte geblendet mit isotaktischem Polybuten-1 (PE-LD/iPB-1) maßgeblich durch die Blend-zusammensetzung beeinflusst. Als Ergebnis des T-Peeltests ist in Bild 2 die Peelkraft in Abhängigkeit des iPB-1-Gehaltes dargestellt. Die Peelkraft vermindert sich exponentiell mit zunehmendem iPB-1-Gehalt. Diese Abhängigkeit wird bei der gezielten Einstellung des PE-LD/iPB-1-Peelsystems zugrunde gelegt.

Peelkraft2.jpg

Bild 2: Einfluss des Masseanteils an iPB-1 auf die Peelkraft


Literaturhinweise

  • Nase, M., Langer, B., Grellmann, W.: Bruchmechanische Kennwertermittlung im T-Peeltest und im Fixed-Arm Peeltest. In: Frenz, H., Grellmann, W. (Hrsg.) 26. Tagung Werkstoffprüfung „Herausforderung neuer Werkstoffe an die Forschung und Werkstoffprüfung“, Berlin (2008) Tagungsband S. 223–228, ISSN 1861-8154; ISBN 978-3-00-026399-6
  • Nase, M., Langer, B., Baumann, H.J., Grellmann, W.: Fracture mechanics on polyethylene/polybutene-1 peel films. Polymer Testing 27 (2008) 1017–1025
  • Nase, M.: Zusammenhang zwischen Herstellungsbedingungen, übermolekularer Struktur und Eigenschaften von Peelfolien. Shaker Verlag 2010 (ISBN 978-3-8322-9099-3; siehe [(ISBN 3-446-22086-0; siehe AMK-Büchersammlung unter B 1-17)