Menges, Georg

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Menges, Georg

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Prof. Dr. Georg Menges wurde am 19. Dezember 1923 in Gernsbach geboren.
Er wird gemeinhin weltweit als Pionier der Kunststofftechnik anerkannt.

Prof. Dr.-Ing. Menges wird 1965 neuer Institutsleiter und ordentlicher Professor für das neu geschaffene Ordinariat für Kunststoffverarbeitung. Mit seiner Antrittsvorlesung am 5. November 1965 sind die Feierlichkeiten zum 15jährigen Bestehen des IKV Aachen und zur Einweihung des Erweiterungsbaus des Instituts in der Pontstraße 49 verbunden.

Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeiten bis zu seiner Emeritierung 1989 waren die Untersuchung von Struktur und Eigenschaften von Kunststoffen sowie wesentliche Beiträge zu Kunststoffverarbeitungsverfahren wie Spritzgießen, Extrusion, Schäumen, Pressen, Blasformen und Tiefziehen und deren Automatisierung. Er gilt auch als einer der Pioniere der Entwicklung von numerischen Simulationsverfahren (Computerprogramme) für die Berechnung von Strömungs- und Wärmetransportprozessen bei Kunststoffverarbeitungsverfahren sowie der nichtlinearen und anisotropen Eigenschaften von Kunststoffbauteilen.

Das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) wurde unter Leitung von Prof. Menges zu einem international beachteten Lehr- und Forschungsinstitut an der RWTH Aachen. Das Institut steht seit seinen Anfängen für praxisorientierte Forschung, Innovation und Technologietransfer. Die besondere Stärke des IKV liegt in der integrativen Betrachtung der Produktentwicklung mit ihren Aspekten Werkstoff, Konstruktion und Verarbeitung, dies in den Bereichen Kunststoff und Kautschuk. Träger ist eine Fördervereinigung, der heute 260 Unternehmen aus der Kunststoffbranche weltweit angehören. Die Mitglieder der Fördervereinigung geben wesentliche Impulse für die Arbeit des IKV und profitieren zu einem besonderes frühen Zeitpunkt von dessen Forschungsergebnissen.

Seit dem 19. Juni 2006 ist Prof. Menges Mitglied der Plastics Hall of Fame. Die Ehrung erfolgte in Chicago/USA im Rahmen der dreijährlich stattfindenden National Plastics Expositon (NPE). Die im Jahr 1972 ins Leben gerufene National Plastics Hall of Fame würdigt Personen und Einrichtungen, die einen bedeutenden Beitrag zum Fortschritt in der Kunststoffindustrie geleistet haben. Die Auszeichnung gilt als die höchste ihrer Art in der Kunststoffindustrie weltweit.

Prof. Menges ist eine von insgesamt acht Persönlichkeiten und einer der ersten Europäer, die im Jahr 2006 diese hohe Auszeichnung erhalten haben.

Einer der angesehensten Preise der Polymerwissenschaft und Kunststofftechnik trägt den Namen Georg-Menges-Preis. Er wird auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Kunststofftechnischen Kolloquium des Instituts für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen vergeben. Der Preis richtet sich an herausragende Persönlichkeiten oder ausgewiesene Gruppen, die sich bei der Umsetzung von Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung im Wechselfeld zwischen Wirtschaft und Wissenschaft verdient gemacht haben.

Er wird verliehen vom Fachverband Gummi- und Kunststoffmaschinen im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, von PlasticsEurope Deutschland e. V. und von der Vereinigung zur Förderung des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen e. V.

Jener Preis wurde erstmals im Jahre 1999 im Krönungssaal des Aachener Rathauses, aus Anlass des 75. Geburtstages von Georg Menges an Kurt Weirauch verliehen. Der Preisträger erhält eine Nachbildung eines 1899 in Wetzlar von der Fa. Leitz von Hand gefertigtes monokulares Mikroskop.

Weitere Preisträger

Ausgewählte Schriften von Prof. Georg Menges

  • Werkstoffkunde der Kunststoffe: Menges, G., Haberstroh, E., Michaeli, W., Schmachtenberg, E., Carl Hanser Verlag (2002), 5. Auflage ISBN 978-3-446-21257-2
  • Spritzgießwerkzeuge – Auslegung, Bau, Anwendung: Menges, G., Michaeli, W., Mohren, P. Carl Hanser Verlag, München Wien (2007), 6. Auflage ISBN 978-3-446-40601-8
  • Materials Science of Polymers for Engineers: Osswald, T. A., Menges, G. Carl Hanser Verlag, München Wien (2003) 2. Ed., ISBN 978-3-446-22464-3
  • How to Make Injection Molds: Menges, G., Michaeli, W., Mohren, P. Carl Hanser Verlag, München Wien (2001) 3. Auflage, ISBN 978-3-446-21256-5


Literaturhinweise