Auswertemethode nach Kanazawa: Unterschied zwischen den Versionen

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|[[Grellmann,_Wolfgang|Grellmann, W.]]: Beurteilung der Zähigkeitseigenschaften von Polymerwerkstoffen durch bruchmechanische Kennwerte. Habilitation (1986), Technische Hochschule Merseburg, Wiss. Zeitschrift TH Merseburg 28 (1986), H 6, S. 787–788 ([http://web.hs-merseburg.de/~amk/files/veroeffentlichungen/Habil_Grellmann_Inhaltsverzeichnis.pdf Inhaltsverzeichnis], [http://web.hs-merseburg.de/~amk/files/veroeffentlichungen/Habil_Grellmann_Kurzfassung.pdf Kurzfassung])
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|[[Grellmann,_Wolfgang|Grellmann, W.]]: Beurteilung der Zähigkeitseigenschaften von Polymerwerkstoffen durch bruchmechanische Kennwerte. Habilitation (1986), Technische Hochschule Merseburg, Wiss. Zeitschrift TH Merseburg 28 (1986), H 6, S. 787–788 ([https://www.polymerservice-merseburg.de/fileadmin/inhalte/psm/veroeffentlichungen/Habil_Grellmann_Inhaltsverzeichnis.pdf Inhaltsverzeichnis], [https://www.polymerservice-merseburg.de/fileadmin/inhalte/psm/veroeffentlichungen/Habil_Grellmann_Kurzfassung.pdf Kurzfassung])
 
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Version vom 16. April 2020, 14:19 Uhr

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Auswertemethode nach Kanazawa

J-Integral-Auswertungsmethode

Grundannahme der Auswertemethode

Bei der Bestimmung von bruchmechanischen Kennwerten nach dem J-Integral-Konzept werden J-Integral-Auswertemethoden eingesetzt [1].

Bei der J-Integral-Auswertemethode nach Kanazawa [2–4] wird zur Bestimmung von -Werten eine komplementäre Verformungsenergie AK eingeführt. Er modifizierte den Berechnungsansatz nach Rice, da bei Rice für geringe Risslängen zu kleine J-Werte erhalten wurden. Kanazawa leitete hierfür eine Korrekturfunktion ab.

mit

Damit ergibt sich der J-Wert allgemein zu:

Auswertemethode K1.jpg

Bild 1: Bestimmung des J-Integrals nach der Auswertemethode von Kanazawa

Bestimmungsgleichung für Single-Edge-Notched Bend (SENB)-Prüfkörper

Für den konkreten Fall des SENB-Prüfkörpers gilt für die Bestimmungsgleichung:

mit: AK = Fmax fmax − AG als komplementäre Verformungsenergie

für 0 < a/W < 1 und

Die Bedeutung von α für die bruchmechanische Kennwertermittlung mit Hilfe von Dreipunktbiegeprüfkörpern kann unter Verwendung der entsprechenden Geometriefunktion f(a/W) von Tada [6]

aus der grafischen Darstellung in Bild 2 abgeleitet werden.

Auswertemethode K2.jpg

Bild 2: Geometriefunktion des J-Integralauswerteverfahrens nach Kanazawa in Abhängigkeit vom a/W-Verhältnis für Dreipunktbiegebeanspruchung und s/W = 4

Bestimmungsgleichung für Compact Tension (CT)-Prüfkörper

Für den CT-Prüfkörper gelten folgende Bestimmungsgleichungen:






mit


Im Ergebnis von umfangreichen Untersuchungen zur Risslängenabhängigkeit des J-Integrals wurde in [1, 5] nachgewiesen, dass die J-Auswertemethoden von Kanazawa und Rice, Paris und Merkle für kleine Risslängen zu hohe bruchmechanische Kennwerte liefern.


Literaturhinweise

[1] Grellmann, W.: Beurteilung der Zähigkeitseigenschaften von Polymerwerkstoffen durch bruchmechanische Kennwerte. Habilitation (1986), Technische Hochschule Merseburg, Wiss. Zeitschrift TH Merseburg 28 (1986), H 6, S. 787–788 (Inhaltsverzeichnis, Kurzfassung)
[2] Schwalbe, K.-H.: Bruchmechanik metallischer Werkstoffe. Carl Hanser Verlag, München Wien (1980), (ISBN: 3-446-12983-9; siehe AMK-Büchersammlung unter E 15)
[3] Kanazawa, T., Machida, D., Onozuka, M., Kaned, S.: Report of the University of Tokyo HWx-779-75 in [4]
[4] Kromp, K., Pabst, R. F.: Über die Ermittlung von J-Integralwerten bei keramischen Werkstoffen im Hochtemperaturbereich. Materialprüfung 22 (1980) 6, S. 241–245
[5] Grellmann, W., Sommer, J.-P.: Beschreibung der Zähigkeitseigenschaften von Polymerwerkstoffen mit dem J-Integralkonzept. Institut für Mechanik, Berlin und Karl-Marx-Stadt, Fracture Mechanics, Micromechanics and Coupled Fields – (FMC)-Series (1985) 17, S. 48–72
[6] Tada, H., Paris, P. C., Irwin, G. R.: The Stress Analysis of Cracks Handbook. Hellertown Pennsylvania, Del. Res. Corp. (1973)