Cresentprüfkörper

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Cresentprüfkörper

Für die Berechnung des Weiterreißwiderstandes im Weiterreißversuch werden für Folien Trapezprüfkörper nach DIN 53363 sowie streifen-, winkel- und bogenförmige Prüfkörper nach DIN ISO 34-1 verwendet.

Neben dem Trapezprüfkörper und dem Trousersprüfkörper wird in der Prüfpraxis auch der bogenförmige Cresentprüfkörper eingesetzt.

Crescentpruefkoerper1.jpg

Bild: Crescent-Prüfkörper für die Ermittlung des Weiterreißwiderstandes von Elastomeren

Während der Beanspruchung des Prüfkörpers wird das Kraft-Verlängerungs-Diagramm aufgezeichnet. Der Weiterreißwiderstand Ts wird nach der Auswertung des aufgezeichneten Kraft-Verlängerungs-Diagramms unter Zuhilfenahme der maximalen Kraft FM bzw. des Medians der Kraft und der Prüfkörperdicke B berechnet:

Der mit dieser Prüfmethode ermittelte Kennwert lässt relative Vergleiche zwischen verschiedenen Werkstoffen zu. Er ist bei Kunststoffen insbesondere abhängig von:

  • der Werkstoffgüte und dem Behandlungszustand,
  • der Vorzugsrichtung infolge des Verarbeitungsprozesses bei Thermoplasten,
  • der Vulkanisationsdauer bei Elastomeren und
  • der Prüftemperatur und der Verformungsgeschwindigkeit (siehe auch Traversengeschwindigkeit).


Literaturhinweise

  • Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2015) 3. Auflage, S. 137ff (ISBN 978-3-446-44350-1; siehe AMK-Büchersammlung unter A 18)
  • DIN 53363 (2003): Prüfung von Kunststoff-Folien – Weiterreißversuch an trapezförmigen Proben mit Einschnitt
  • DIN ISO 34-1 (2016-02): Elastomere oder thermoplastische Elastomere – Bestimmung des Weiterreißwiderstandes – Teil 1: Streifen-, winkel- und bogenförmige Probekörper (Normentwurf)
  • ASTM D 624 (2000, reapproved 2012): Standard Test Method for Tear Strength of Conventional Vulcanized Rubber and Thermoplastic Elastomers