Druckversuch

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Druckversuch

Der Druckversuch dient der Beurteilung des Werkstoffverhaltens bei einachsiger Druckbeanspruchung, wobei als Prüfkörper rechtwinklige Prismen, Zylinder oder Rohre verwendet werden können.

Obwohl eine Vielzahl unterschiedlicher, werkstoffseitig orientierter Normen für die Prüfung der mechanischen Eigenschaften unter uniaxialer Druckbeanspruchung existiert, hat der Druckversuch – von einigen Spezialfällen abgesehen – grundsätzlich nicht die Bedeutung erlangen können, wie zum Beispiel der Zug- oder Biegeversuch oder die Prüfung der Härte.

Dieser Sachverhalt ist durch die relativ geringe Praxisrelevanz der Druckbeanspruchung begründet, so dass sich die Anwendung des Druckversuches auf spezielle Anwendungsfälle und/oder ausgewählte Werkstoffe beschränkt. Dazu gehören Baustoffe (Beton, Polymerbeton, Ziegel, Holz, Schaumstoffe u.a.), Werkstoffe, die in Dämpfern, Gleitlagern und Dichtungen u.ä. eingesetzt werden (Kupferlegierungen, Polyamid, Polyethylen, Gummi u.a.) und Verpackungsmaterialien (Pappe, Schaumstoffe u.a.).

Die Harmonisierung der Normen auf internationaler Ebene ist nicht so weit fortgeschritten, wie es z.B. bezüglich der Härteprüfung oder des Zugversuches zu beobachten ist.

Prüfnormen:

   * Kunststoffe allgemein: DIN EN ISO 604
   * Elastomere: DIN ISO 7743
   * Polymerbeton: DIN 51290-3
   * Schaumstoffe: ISO 844, DIN EN ISO 3386
   * Faserverstärkte Kunststoffe: DIN EN 2850, ASTM D 5467, DIN 65380, DIN 65375

Literaturhinweise

  • DIN EN ISO 604 (2003): Kunststoffe – Bestimmung von Druckeigenschaften
  • DIN 53421 (1984): Prüfung von harten Schaumstoffen – Druckversuch
  • ISO 844 (2004): Harte Schaumstoffe – Bestimmung der Druckeigenschaften
  • ASTM D 695 a (2002): Standard Test Method for Compresssive Properties of Rigid Plastics