Prüfkörpereinspannung

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
Version vom 16. Februar 2018, 16:44 Uhr von Reincke (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ein Service der
Logo psm.jpg
Polymer Service GmbH Merseburg
Tel.: +49 3461 30889-50
E-Mail: info@psm-merseburg.de
Web: https://www.psm-merseburg.de
Unser Weiterbildungsangebot:
https://www.psm-merseburg.de/weiterbildung
PSM bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Polymer Service Merseburg

Prüfkörpereinspannung

Kraft- und formschlüssige Prüfkörpereinspannung

Im quasistatischen Zugversuch wird der Prüfkörper an den gegenüberliegenden Enden in die entsprechenden Prüfkörperhalterungen der Materialprüfmaschine eingespannt oder formschlüssig eingehängt (siehe Bild). Der Prüfkörper ist dabei so zu justieren, dass eine axiale Krafteinwirkung in der Lastlinie der Prüfmaschine (siehe: Lastrahmen) erfolgt und Biegespannungen vermieden werden.

Pruefkoerpereinspannung.jpg

Bild: Prüfkörpereinspannungen für Zugbeanspruchung mit (a) Zugprüfkörper mit Schulterköpfen als formschlüssige Einspannung und (b) kraftschlüssige Einspannungen

Der Prüfkörper wird mit einer stetig zunehmenden stoßfreien Kraft in der Regel bis zum Bruch belastet.

Anforderungen an die Prüfkörperhalterungen

Die Prüfkörperhalterungen für den Zugversuch müssen einen großen Anwendungsbereich abdecken. Die Prüfkörperhalterungen bilden die mechanische Verbindung zwischen dem Prüfkörper und der Materialprüfmaschine. Ihre Aufgabe besteht darin, die Bewegung der Traverse oder des Kolbens in den Prüfkörper einzuleiten und die dadurch erzeugte Prüfkraft auf den am Lastrahmen befindlichen Kraftaufnehmer zu übertragen. Moderne Einspannklammern können zusätzlich mit pneumatischen oder hydraulischen Elementen zur Variation der horizontalen Haltekraft ausgestattet sein.

Die Prüfkörperhalterungen für Zugversuche müssen insgesamt gewährleisten:

  • eine axiale Beanspruchung des Prüfkörpers
  • Biegespannungen müssen vermieden werden
  • der Prüfkörper muss bis zum Bruch rutschfrei gehalten werden
  • der Bruch des Prüfkörpers im Bereich der Krafteinleitung muss vermieden werden
  • die Prüfkraft muss innerhalb der Versuchslänge über den Querschnitt gleichmäßig verteilt und übertragen werden
  • einen möglichst einfachen, zeitsparenden Prüfkörperwechsel ermöglichen


Literaturhinweis

  • Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz, H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich, Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung. Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002), S. 58/59 (ISBN 3-934255-50-7; siehe AMK-Büchersammlung unter C 14)