Antriebe für Materialprüfmaschinen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Dynamik eines elektromotorischen Antriebes wird wesentlich von seiner Massenträgheit bestimmt, die aber bei gleicher Bauart überproportional zur Antriebsleistung ansteigt. Die Dynamik nimmt deshalb bei „großen“ Motoren ab. Gleichzeitig verringert sich die Qualität der Antriebsregelung. Bei Prüfkräften über 600 kN beginnt der Einsatz von Kugelgewindetrieben und -lagern problematisch zu werden. Für größere Prüfkräfte werden dann [[Antriebe_für_Materialprüfmaschinen#Servohydraulischer_Antrieb|servohydraulische Antriebe]] oder Hybridantriebe eingesetzt. | Die Dynamik eines elektromotorischen Antriebes wird wesentlich von seiner Massenträgheit bestimmt, die aber bei gleicher Bauart überproportional zur Antriebsleistung ansteigt. Die Dynamik nimmt deshalb bei „großen“ Motoren ab. Gleichzeitig verringert sich die Qualität der Antriebsregelung. Bei Prüfkräften über 600 kN beginnt der Einsatz von Kugelgewindetrieben und -lagern problematisch zu werden. Für größere Prüfkräfte werden dann [[Antriebe_für_Materialprüfmaschinen#Servohydraulischer_Antrieb|servohydraulische Antriebe]] oder Hybridantriebe eingesetzt. | ||
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* Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz, H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich, Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung. Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002) S. 58 (ISBN 3-934255-50-7; siehe [[AMK-Büchersammlung]] unter C 14) | * Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz, H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich, Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung. Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002) S. 58 (ISBN 3-934255-50-7; siehe [[AMK-Büchersammlung]] unter C 14) | ||
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Aktuelle Version vom 30. September 2024, 11:00 Uhr
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Antriebe für Materialprüfmaschinen
Allgemeines
Der Antrieb einer Materialprüfmaschine für die Werkstoff-, Bauteil- und Funktionsprüfung gehört neben
- der Beanspruchungseinrichtung (Lastrahmen)
- der Halterung für Prüfkörper
- dem Mess-, Steuer- und Regelsystem und
- der Auswerteeinheit (PC und Prüfsoftware)
zu den wichtigsten Funktionsgruppen, die in gegenseitiger Beeinflussung die Qualität und die Anwendungsbreite einer Universalprüfmaschine bestimmen.
Man unterscheidet folgende Antriebsarten:
- elektromechanischer Antrieb
- servohydraulischer Antrieb
- elektrodynamischer Antrieb
- pneumatischer Antrieb
- Hybridantrieb (z. B. Kombination aus elektromechanisch und servohydraulisch)
Literaturhinweis:
- Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz, H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich. Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung. Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002) S. 57 (ISBN 3-934255-50-7; siehe AMK-Büchersammlung unter C 14)
Elektromechanischer Antrieb
Ein elektromechanischer Antrieb ist eine der möglichen Antriebsarten für Universalprüfmaschinen bei quasistatischer Beanspruchung. In hohen Prüfkraftbereichen (bis 600 kN) dominiert der elektro-mechanische Antrieb. Hier werden praktisch verschleißfreie bürstenlose Drehstrom-Regelantriebe, digitale Regelsysteme und reibungsarme Kugelgewindeantriebe eingesetzt. Ein elektromechanischer Antrieb ermöglicht stufenlos einstellbare und exakt reproduzierbare Prüfgeschwindigkeiten von 0 bis auf Höchstgeschwindigkeit. Auch die Beschleunigung ist einstellbar. Schaltgetriebe und Kupplungen sind hier nicht mehr erforderlich. Für kleinere Prüfgeschwindigkeiten werden auch kostengünstige Gleichstromantriebe angeboten.
Elektromechanische Antriebe gewährleisten eine sehr genaue und überschwingfreie Positionierung der beweglichen Traverse.
Die Dynamik eines elektromotorischen Antriebes wird wesentlich von seiner Massenträgheit bestimmt, die aber bei gleicher Bauart überproportional zur Antriebsleistung ansteigt. Die Dynamik nimmt deshalb bei „großen“ Motoren ab. Gleichzeitig verringert sich die Qualität der Antriebsregelung. Bei Prüfkräften über 600 kN beginnt der Einsatz von Kugelgewindetrieben und -lagern problematisch zu werden. Für größere Prüfkräfte werden dann servohydraulische Antriebe oder Hybridantriebe eingesetzt.
Literaturhinweis
- Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich, Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung, Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002) S. 57/58 (ISBN 3-934255-50-7; siehe AMK-Büchersammlung unter C 14)
Servohydraulischer Antrieb
Der servohydraulische Antrieb für eine Materialprüfmaschine ist meist zentral mit der unteren oder auch oberen Festtraverse verbunden (siehe Bild).
Bild: | Beanspruchungseinrichtung von Materialprüfmaschinen mit servohydraulischem (rechts) und elektromechanischem Antrieb (links) |
Ein Servoventil regelt den Ölfluss zwischen dem Hydraulikaggregat und dem Differenzialzylinder. Das Ölpolster im oberen Druckraum verhindert den „Kolbensprung“ bei plötzlicher Entlastung nach dem Bruch eines Prüfkörpers.
Literaturhinweis
- Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich, Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung, Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002) S. 55 und 58 (ISBN 3-934255-50-7; siehe AMK-Büchersammlung unter C 14)
Hybridantrieb
Ein Hybridantrieb kombiniert die hohe Präzision des elektromechanischen Antriebs mit der großen Kraftdichte und Dynamik des servohydraulischen Antriebes. Dieser Antrieb wurde von der Fa. ZwickRoell GmbH & Co. KG, Ulm patentiert. Damit können auch Zylinder mit großen Hüben und für sehr große Kräfte hochgenau bewegt und positioniert werden. Nach diesem Prinzip werden zwei parallel angeordnete, mit der Fahrtraverse gekoppelte Gleichgangzylinder unabhängig von ihrer jeweiligen Belastung exakt synchron bewegt. Dabei folgen sie präzise und praktisch verzögerungsfrei der Positionsvorgabe eines kleinen elektromechanischen Pilotantriebs. Die feststehenden Kolbenstangen sind zugleich Trag- und Führungssäulen des Lastrahmens. Weitere Merkmale sind der große Prüfhub (keine Verstellung der Festtraverse erforderlich) bei einer vergleichsweise kleinen Bauhöhe des Lastrahmens.
Siehe auch
Literaturhinweis
- Dripke, M., Michalzik, G., Bloching, H., Fahrenholz, H.: Mechanische Prüfverfahren und Kenngrößen – kompakt und verständlich, Band 1: Der Zugversuch bei quasistatischer Beanspruchung. Castell Verlag GmbH, Wuppertal (2002) S. 58 (ISBN 3-934255-50-7; siehe AMK-Büchersammlung unter C 14)