Kriechstromfestigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kriechstromfestigkeit charakterisiert die Widerstandsfähigkeit eines [[Kunststoffe]]s gegenüber Kriechströmen, die sich an der [[Oberfläche]] dieses Kunststoffes ausbilden.
  
''Die Kriechstromfestigkeit charakterisiert die Widerstandsfähigkeit eines Kunststoffes gegenüber Kriechströmen, die sich an der Oberfläche dieses Kunststoffes ausbilden.''
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Die Kriechstromfestigkeit eines Kunststoffes hängt neben der chemischen und physikalischen Struktur von der Höhe der angelegten Spannung, der Art der Elektroden und der Verschmutzung der Oberfläche ab.
  
Die Kriechstromfestigkeit eines Kunststoffes hängt neben der chemischen und physikalischen Struktur von der Höhe der angelegten Spannung, der Art der Elektroden und der Verschmutzung der Oberfläche ab.
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==Experimentelle Methoden==
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In der Praxis hat sich das Tropfverfahren zur Bestimmung der Kriechstromfestigkeit durchgesetzt. Die experimentelle Technik und Vorgehensweise ist in den Normen DIN IEC 60587 und DIN EN 60112 festgelegt. Grundlage des Experimentes ist eine spezielle Elektrodenanordnung. Zwei schrägkantige bearbeitete Platinelektroden (5 mm breit, 2 mm dick) stehen sich mit einem Öffnungswinkel von 30° auf der Kunststoffoberfläche gegenüber. Etwa 40 mm über der Kunststoffoberfläche befindet sich ein Tropfengeber, aus dem alle 30 s ein Tropfen mit einem Volumen von 20 – 23 mm<sup>3</sup> auf den Prüfkörper fällt ('''Bild''').
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Als [[Kenngröße]]n zur Charakterisierung der Kriechstromfestigkeit werden die Vergleichszahl der Kriechwegbildung CTI (Comparative Tracking Index) und die Prüfzahl der [[Kriechwegbildung]] PTI (Proof Tracking Index) verwendet.
  
In der Praxis hat sich das Tropfverfahren zur Bestimmung der Kriechstromfestigkeit durchgesetzt. Die experimentelle Technik und Vorgehensweise ist in den Normen DIN IEC 60587 und DIN EN 60112 festgelegt. Grundlage des Experimentes ist eine spezielle Elektrodenanordnung. zwei schrägkantige bearbeitete Platinelektroden (5 mm breit, 2 mm dick) stehen sich mit einem Öffnungswinkel von 30° auf der Kunststoffoberfläche gegenüber. Etwa 40 mm über der Kunststoffoberfläche befindet sich ein Tropfengeber, aus dem alle 30 s ein Tropfen mit einem Volumen von 20–23 mm<sup>3</sup> auf den Prüfkörper fällt.
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Die Vergleichszahl der Kriechwegbildung CTI ist der ermittelte Zahlenwert der höchsten Prüfspannung in Volt, der ein Werkstoff unter festgelegten Bedingungen ohne Kriechwegbildung widersteht.<br>
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Die Prüfzahl der Kriechwegbildung PTI stellt einen spezifizierten Zahlenwert der Prüfspannung in Volt dar, der ein Werkstoff unter spezifizierten Bedingungen ohne [[Kriechwegbildung]] widersteht.
  
Als weitere Kenngrößen zur Charakterisierung der Kriechstromfestigkeit werden die Vergleichszahl der Kriechwegbildung CTI (Comparative Tracking Index) und die Prüfzahl der Kriechwegbildung PTI (Proof Tracking Index) verwendet.
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==Siehe auch==
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*[[Elektrische Durchschlagfestigkeit]]
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*[[Elektrische Leitfähigkeit]]
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*[[Isolationswiderstand]]
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*[[Kriechwegbildung]]
  
[[Datei:.jpg]]
 
  
 
'''Literaturhinweise'''
 
'''Literaturhinweise'''
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<li>Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München Wien (2005)</li>
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* [[Grellmann,_Wolfgang|Grellmann, W.]], [[Seidler,_Sabine|Seidler, S.]] (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2024) 4. Auflage (ISBN 978-3-446-44718-9; E-Book: ISBN 978-3-446-48105-3; siehe [[AMK-Büchersammlung]] unter A 23)
<li>Hellerich, W., Haenle, S.: Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte. Carl Hanser Verlag, München Wien (2004)</li>
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* Hellerich, W., Harsch, G., Haenle, S.: Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte. Carl Hanser Verlag, München Wien (2004) (ISBN 978-3-446-17617-1; siehe [[AMK-Büchersammlung]] unter G 1)
<li>DIN EN 60112 (2003-11): Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen, isolierten Werkstoffen (IEC 60112:2003); Deutsche Fassung EN 60112:2003</li>
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* DIN EN 60112 (2022-11); VDE 0303-11: 2022-11: Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen, isolierten Werkstoffen (IEC 60112:2020)
<li>DIN EN 60112 Berichtigung 2 (2004-02): Berichtigung zu DIN EN 60112 (VDE 0303 Teil 11): 2003-11</li>
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* DIN EN IEC 60587 (2022-12); VDE 0303-10: 2022-12: Elektroisolierstoffe, die unter erschwerten Bedingungen eingesetzt werden – Prüfverfahren zur Bestimmung der Beständigkeit gegen Kriechwegbildung und Abnutzung (IEC 60587:2022)
<li>DIN EN 60587 (2008-03): Elektroisolierstoffe, die unter erschwerten Bedingungen eingesetzt werden–Prüfverfahren zur Bestimmung der Beständigkeit gegen Kriechwegbildung und Erosion (IEC 60587:2007); Deutsche Fassung EN 60587:2007</li></ul>
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[[Kategorie:Elektrische und dielektrische Prüfung]]

Aktuelle Version vom 23. Oktober 2024, 11:32 Uhr

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Kriechstromfestigkeit

Definition

Die Kriechstromfestigkeit charakterisiert die Widerstandsfähigkeit eines Kunststoffes gegenüber Kriechströmen, die sich an der Oberfläche dieses Kunststoffes ausbilden.

Die Kriechstromfestigkeit eines Kunststoffes hängt neben der chemischen und physikalischen Struktur von der Höhe der angelegten Spannung, der Art der Elektroden und der Verschmutzung der Oberfläche ab.

Experimentelle Methoden

In der Praxis hat sich das Tropfverfahren zur Bestimmung der Kriechstromfestigkeit durchgesetzt. Die experimentelle Technik und Vorgehensweise ist in den Normen DIN IEC 60587 und DIN EN 60112 festgelegt. Grundlage des Experimentes ist eine spezielle Elektrodenanordnung. Zwei schrägkantige bearbeitete Platinelektroden (5 mm breit, 2 mm dick) stehen sich mit einem Öffnungswinkel von 30° auf der Kunststoffoberfläche gegenüber. Etwa 40 mm über der Kunststoffoberfläche befindet sich ein Tropfengeber, aus dem alle 30 s ein Tropfen mit einem Volumen von 20 – 23 mm3 auf den Prüfkörper fällt (Bild).

Kriechstromfestigkeit.jpg

Bild: Kriechstromprüfgerät zur Bestimmung der Kriechstromfestigkeit fester elektrischer Isolierstoffe nach DIN EN 60112

Der Funktionsaufbau moderner Gerätesysteme gestattet es, durch feine Einstellmöglichkeiten von Prüfspannung, Prüfstrom, Abschaltzeit, Tropfengröße und Tropfenzahl genaueste Messungen vorzunehmen.

Kenngrößen

Als Kenngrößen zur Charakterisierung der Kriechstromfestigkeit werden die Vergleichszahl der Kriechwegbildung CTI (Comparative Tracking Index) und die Prüfzahl der Kriechwegbildung PTI (Proof Tracking Index) verwendet.

Die Vergleichszahl der Kriechwegbildung CTI ist der ermittelte Zahlenwert der höchsten Prüfspannung in Volt, der ein Werkstoff unter festgelegten Bedingungen ohne Kriechwegbildung widersteht.
Die Prüfzahl der Kriechwegbildung PTI stellt einen spezifizierten Zahlenwert der Prüfspannung in Volt dar, der ein Werkstoff unter spezifizierten Bedingungen ohne Kriechwegbildung widersteht.

Siehe auch


Literaturhinweise

  • Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2024) 4. Auflage (ISBN 978-3-446-44718-9; E-Book: ISBN 978-3-446-48105-3; siehe AMK-Büchersammlung unter A 23)
  • Hellerich, W., Harsch, G., Haenle, S.: Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte. Carl Hanser Verlag, München Wien (2004) (ISBN 978-3-446-17617-1; siehe AMK-Büchersammlung unter G 1)
  • DIN EN 60112 (2022-11); VDE 0303-11: 2022-11: Verfahren zur Bestimmung der Prüfzahl und der Vergleichszahl der Kriechwegbildung von festen, isolierten Werkstoffen (IEC 60112:2020)
  • DIN EN IEC 60587 (2022-12); VDE 0303-10: 2022-12: Elektroisolierstoffe, die unter erschwerten Bedingungen eingesetzt werden – Prüfverfahren zur Bestimmung der Beständigkeit gegen Kriechwegbildung und Abnutzung (IEC 60587:2022)