Prüfkörper für Lasersintern: Unterschied zwischen den Versionen

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==Prüfplatte für Feineinstellung der Lasersinteranlage==
 
Für die Kontrolle der Maßhaltigkeit (Detailgenauigkeit) eines Lasersinterbauteiles wird  eine 150 x 150 x 9 mm³ (X, Y, Z) große Prüfplatte genutzt ('''Bild 1'''). An zwei Außenkanten sind der Platte in X- und Y-Richtung kleine Quader mit der Grundfläche von 10 x 10 mm<sup>2</sup> aufgesetzt, zwischen den sich jeweils 10 mm große Lücken befinden. Somit können mittels Messschieber verschiedene Längenmaße in X- und Y-Richtung überprüft werden. Weiterhin gibt es noch kleinere Strukturen zur Kontrolle der Detailgenauigkeit. In X- und Y-Richtung sind dies Wände mit der Breite von 0,1; 0,2; 0,3; 0,5; 1 und 2 mm und Spalten in der Platte mit den gleichen Maßen. In Z-Richtung können die Maße 0,1; 0,2…0,5 und 2 mm überprüft werden. Diese Prüfplatte wurde auch in die VDI-Richtline "Generative Verfahren" als Testgeometrie übernommen [1].
 
Für die Kontrolle der Maßhaltigkeit (Detailgenauigkeit) eines Lasersinterbauteiles wird  eine 150 x 150 x 9 mm³ (X, Y, Z) große Prüfplatte genutzt ('''Bild 1'''). An zwei Außenkanten sind der Platte in X- und Y-Richtung kleine Quader mit der Grundfläche von 10 x 10 mm<sup>2</sup> aufgesetzt, zwischen den sich jeweils 10 mm große Lücken befinden. Somit können mittels Messschieber verschiedene Längenmaße in X- und Y-Richtung überprüft werden. Weiterhin gibt es noch kleinere Strukturen zur Kontrolle der Detailgenauigkeit. In X- und Y-Richtung sind dies Wände mit der Breite von 0,1; 0,2; 0,3; 0,5; 1 und 2 mm und Spalten in der Platte mit den gleichen Maßen. In Z-Richtung können die Maße 0,1; 0,2…0,5 und 2 mm überprüft werden. Diese Prüfplatte wurde auch in die VDI-Richtline "Generative Verfahren" als Testgeometrie übernommen [1].
  
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Die in '''Bild 1''' dargestellte Plattengeometrie wird zur Feineinstellung der Lasersinteranlage genutzt [2]. An den feinen Strukturen lassen sich abweichende Anlageneinstellungen am deutlichsten erkennen. Für genauere Untersuchungen wird eine andere Prüfgeometrie genutzt ('''Bild 2'''). Die Platte ist 2 mm dick und besitzt senkrecht stehende, dünne Wände welche 0,1; 0,2…1 mm breit sind. Die entsprechenden, gleich großen Spaltmaße befinden sich daneben. Für die Auswertung werden die Wandstärken gemessen und das kleinste noch reinigungsfähige (d. h. real darstellbare) Spaltmaß ermittelt [3].
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Die in '''Bild 1''' dargestellte Plattengeometrie wird zur Feineinstellung der Lasersinteranlage genutzt [2]. An den feinen Strukturen lassen sich abweichende Anlageneinstellungen am deutlichsten erkennen.  
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==Prüfplatte zur Kontrolle von Spaltmaßen==
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Für genauere Untersuchungen wird eine andere Prüfgeometrie genutzt ('''Bild 2'''). Die Platte ist 2 mm dick und besitzt senkrecht stehende, dünne Wände welche 0,1; 0,2…1 mm breit sind. Die entsprechenden, gleich großen Spaltmaße befinden sich daneben. Für die Auswertung werden die Wandstärken gemessen und das kleinste noch reinigungsfähige (d. h. real darstellbare) Spaltmaß ermittelt [3].
  
 
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==Siehe auch==
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*[[Lasersinterverfahren]]
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*[[Rollringtest]]
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*[[Farbeindringprüfung von Lasersinterbauteilen]]
  
  

Aktuelle Version vom 27. Februar 2025, 10:44 Uhr

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Prüfkörper für Lasersintern

Prüfplatte für Feineinstellung der Lasersinteranlage

Für die Kontrolle der Maßhaltigkeit (Detailgenauigkeit) eines Lasersinterbauteiles wird eine 150 x 150 x 9 mm³ (X, Y, Z) große Prüfplatte genutzt (Bild 1). An zwei Außenkanten sind der Platte in X- und Y-Richtung kleine Quader mit der Grundfläche von 10 x 10 mm2 aufgesetzt, zwischen den sich jeweils 10 mm große Lücken befinden. Somit können mittels Messschieber verschiedene Längenmaße in X- und Y-Richtung überprüft werden. Weiterhin gibt es noch kleinere Strukturen zur Kontrolle der Detailgenauigkeit. In X- und Y-Richtung sind dies Wände mit der Breite von 0,1; 0,2; 0,3; 0,5; 1 und 2 mm und Spalten in der Platte mit den gleichen Maßen. In Z-Richtung können die Maße 0,1; 0,2…0,5 und 2 mm überprüft werden. Diese Prüfplatte wurde auch in die VDI-Richtline "Generative Verfahren" als Testgeometrie übernommen [1].

Lasersintern Prüfkörper.JPG

Bild 1: Prüfplatte „150“

Die in Bild 1 dargestellte Plattengeometrie wird zur Feineinstellung der Lasersinteranlage genutzt [2]. An den feinen Strukturen lassen sich abweichende Anlageneinstellungen am deutlichsten erkennen.

Prüfplatte zur Kontrolle von Spaltmaßen

Für genauere Untersuchungen wird eine andere Prüfgeometrie genutzt (Bild 2). Die Platte ist 2 mm dick und besitzt senkrecht stehende, dünne Wände welche 0,1; 0,2…1 mm breit sind. Die entsprechenden, gleich großen Spaltmaße befinden sich daneben. Für die Auswertung werden die Wandstärken gemessen und das kleinste noch reinigungsfähige (d. h. real darstellbare) Spaltmaß ermittelt [3].

Lasersintern Prüfkörper klein.JPG

Bild 2: Prüfplatte „Klein“

Siehe auch


Literaturhinweise

[1] VDI 3405 (2014-12), Technische Regel: Additive Fertigungsverfahren – Grundlagen, Begriffe, Verfahrensbeschreibung
[2] Grießbach, S.: Korrelation zwischen Materialzusammensetzung, Herstellungsbedingungen und Eigenschaftsprofil von lasergesinterten Polyamid-Werkstoffen. Dissertation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Verlag Wissenschaftliche Scripten, Auerbach (2012), (ISBN 978-3-942267-53-3; siehe AMK-Büchersammlung unter B 1-24) (Zugriff am 04.08.2022)
[3] Grießbach, V.: Praxis Rapid Technologien – Handbuch für Produktentwickler, Techniker, Kaufleute. Selbstverlag, 2. Auflage (2010), (ISBN 978-3-00-028395-6; siehe AMK-Büchersammlung unter G 25)