Auswertemethode nach Merkle und Corten: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 3: | Zeile 3: | ||
'''J-Integral-Auswertungsmethode''' | '''J-Integral-Auswertungsmethode''' | ||
− | Bei der Bestimmung von bruchmechanischen Kennwerten nach dem [[J-Integral-Konzept]] werden J-Integral- | + | Bei der Bestimmung von bruchmechanischen Kennwerten nach dem [[J-Integral-Konzept]] werden [[J-Integral Auswertemethoden|J-Integral-Methoden]] eingesetzt. |
Der Vorschlag zur Bestimmung von <math>J_{I}^{MC}</math> wurde von MERKLE und CORTEN [1, 2] gemacht und basiert auf der Berücksichtung der Verformung des ungekerbten Prüfkörpers: | Der Vorschlag zur Bestimmung von <math>J_{I}^{MC}</math> wurde von MERKLE und CORTEN [1, 2] gemacht und basiert auf der Berücksichtung der Verformung des ungekerbten Prüfkörpers: | ||
Zeile 33: | Zeile 33: | ||
|- | |- | ||
|width="20px"| | |width="20px"| | ||
− | |width="500px" | <math> \gamma=\frac{\sqrt{2(1+(a | + | |width="500px" | <math> \gamma=\frac{\sqrt{2(1+(a|W)^2)}-(1+a|W)}{1-a|W}</math> |
|} | |} | ||
Zeile 79: | Zeile 79: | ||
|-valign="top" | |-valign="top" | ||
|[2] | |[2] | ||
− | |Merkle, J. G., Corten, H. T.: A J-integral | + | |Merkle, J. G., Corten, H. T.: A J-integral Analysis for the Compact Specimen Considering Axial Forces as well as Bending Effects. Pressure Vessels and Piping Materials Nuclear Conf. Miami Beach, Florida (1974) |
|-valign="top" | |-valign="top" | ||
|[3] | |[3] |
Version vom 18. April 2016, 07:31 Uhr
Auswertemethode nach Merkle und Corten
J-Integral-Auswertungsmethode
Bei der Bestimmung von bruchmechanischen Kennwerten nach dem J-Integral-Konzept werden J-Integral-Methoden eingesetzt.
Der Vorschlag zur Bestimmung von wurde von MERKLE und CORTEN [1, 2] gemacht und basiert auf der Berücksichtung der Verformung des ungekerbten Prüfkörpers:
für 0 < a/W < 1
mit |
Bild 1: | Bestimmung des J-Integrals nach MERKLE und CORTEN [1, 2, 4] |
Für den CT-Prüfkörper im ebenen Dehnungszustand (EDZ) gilt für γ die nachfolgende Gleichung:
Für den SENB-Prüfkörper gilt:
Im Fall von größeren Risslängen wurde 1977 von der ASTM-Arbeitsgruppe E24.01.09 (Elastic-Platic-Fracture) folgender Vorschlag gemacht
der 1979 von derselben Arbeitsgruppe [3] noch einmal verändert wurde:
Für die Geometriefunktion D1, D2 und γ ergibt sich die nachfolgend grafisch dargestellte Abhängigkeit vom a/W-Verhältnis:
Bild 2: | Abhängigkeit der Geometriefaktoren vom a/W-Verhältnis |
Die experimentelle Vorgehensweise zur Ermittlung von geometrieunabhängigen bruchmechanischen Kennwerten mit Hilfe des instrumentierten Kerbschlagbiegeversuches (IKBV) bei dynamischer Beanspruchung wird in der validierten Prozedur des Prüflabors „Mechanische Prüfung von Kunststoffen“: MPK-Prozedur „MPK-IKBV“ ausführlich erläutert [5].
Literaturhinweise
[1] | Merkle, J. G., Corten, H. T.: J. of Pressure Vessel Technology, Vol. 96 (1974) 4 p. 286 |
[2] | Merkle, J. G., Corten, H. T.: A J-integral Analysis for the Compact Specimen Considering Axial Forces as well as Bending Effects. Pressure Vessels and Piping Materials Nuclear Conf. Miami Beach, Florida (1974) |
[3] | Clarke, G. A., Andrews, W. R., Begley, J. A., Donald, J. K. u.a.: Journal of Testing and Evaluation 7 (1979) 1 p. 49–56 |
[4] | Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2015) 3. Auflage, S. 271–273 (ISBN 978-3-446-44350-1; siehe AMK-Büchersammlung unter A 18) |
[5] | MPK-Prozedur MPK-IKBV (2014-08): Prüfung von Kunststoffen – Instrumentierter Kerbschlagbiegeversuch: Prozedur zur Ermittlung des Risswiderstandverhaltens aus dem instrumentierten Kerbschlagbiegeversuch |