Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 16. Februar 2018, 14:34 Uhr
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Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Der Status
Die BAM ist als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie Nachfolgeinstitution des 1871 gegründeten Staatlichen Materialprüfungsamtes sowie der 1920 gebildeten Chemisch-Technischen Reichsanstalt (CTR). Sie hat dementsprechend die Funktion einer materialtechnischen und chemisch-technischen Bundesanstalt. In ihr sind etwa 1660 Mitarbeiter, darunter mehr als 1000 Wissenschaftler und Ingenieure, auf dem Stammgelände "Unter den Eichen" in Berlin-Lichterfelde/Steglitz sowie auf den Zweiggeländen in Berlin-Adlershof und in der Fabeckstraße tätig. Daneben unterhält die BAM noch ein großflächiges Testgelände (Testgelände Technische Sicherheit TTS) in Horstwalde.
Die Fachaufgaben
Die BAM ist im Aufgabenverbund „Material – Chemie – Umwelt – Sicherheit“ zuständig für:
- Hoheitliche Funktionen zur öffentlichen technischen Sicherheit, insbesondere im Gefahrstoff- und Gefahrgutrechtsbereich;
- Mitarbeit bei der Entwicklung entsprechender gesetzlicher Regelungen, z. B. bei der Festlegung von Sicherheitsstandards und Grenzwerten;
- Beratung der Bundesregierung, der Wirtschaft sowie der nationalen und internationalen Organisationen im Bereich der Materialtechnik und Chemie;
- Entwicklung und Bereitstellung von Referenzmaterialien und -verfahren, insbesondere der analytischen Chemie und der Prüftechnik;
- Unterstützung der Normung und anderer technischen Regeln für die Beurteilung von Stoffen, Materialien, Konstruktionen und Verfahren im Hinblick auf die Schadensfrüherkennung bzw. -vermeidung, den Umweltschutz und den Erhalt volkswirtschaftlicher Werte
- Weiterentwicklung von Sicherheit und Zuverlässigkeit in Chemie- und Materialtechnik
Die Tätigkeitsbereiche
Das Tätigkeitsspektrum der BAM umfasst die sich ergänzenden und aufeinander bezogenen Tätigkeiten:
- Forschung und Entwicklung
- Prüfung, Analyse und Zulassung
- Beratung und Information.
Die nationale und internationale Zusammenarbeit
Die Aufgaben der BAM für Technik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft erfordern eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Insofern arbeitet die Bundesanstalt mit Technologieinstitutionen des In- und Auslandes, insbesondere den nationalen Schwesterinstituten eng zusammen. Sie berät Bundesministerien, Wirtschaftsverbände, Industrieunternehmen sowie Verbraucherorganisationen und unterstützt mit Fachgutachten Verwaltungsbehörden sowie Gerichte. Daneben ist sie in die internationale technische Zusammenarbeit eingebunden und im Bereich „Messwesen – Normung – Prüftechnik – Qualitätssicherung“ (MNPQ) als nationale Institution für die Prüftechnik zuständig. Die Mitarbeiter der Bundesanstalt wirken in zahlreichen Fachgremien, gesetzlichen Körperschaften und normensetzenden Institutionen an der Aufstellung von technischen Regeln und Sicherheitsbestimmungen mit und vertreten die Bundesrepublik in nationalen und supranationalen Einrichtungen.
Neue Strukturen für die Akkreditierung
Aufgrund einer neuen europäischen Verordnung ist die Akkreditierung eine hoheitliche Aufgabe geworden, die eine einzige nationale Akkreditierungsstelle verantwortet. In Deutschland hat man deshalb die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) eingerichtet. Ihr zur Seite steht der Akkreditierungsbeirat (AKB), dessen Geschäftsführung der BAM übertragen wurde. Im Jahr 2010 begann der Beirat mit seiner Arbeit und richtete sieben Fachbeiräte ein. Auch diese werden von der BAM koordiniert.
Die Themen der Fachbeiräte sind:
Fachbeirat 1 | Bauwesen/Verkehr/Werkstofftechnik/Materialprüfung |
Fachbeirat 2 | Geräte- und Anlagensicherheit/Telekommunikation/EMV |
Fachbeirat 3 | Gesundheit/Forensik |
Fachbeirat 4.1 | Gesundheitlicher Verbraucherschutz/Agrar |
Fachbeirat 4.2 | Chemie/Umwelt |
Fachbeirat 5 | Metrologie |
Fachbeirat 6 | System-/Personenzertifizierung |
Fachbeirat 7 | Horizontale Fragen |
Der Akkreditierungsbeirat wurde beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie errichtet. Er berät sowohl die DAkkS als auch die Bundesregierung. Der Beirat begleitet sämtliche nationale und internationale Entwicklungen auf dem Gebiet der Akkreditierung. Ihm gehören 15 Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Wirtschaftsverbänden und Verbraucherschutz an. Auch die BAM als Ressortforschungseinrichtung hat einen Sitz in diesem Gremium.
Literaturhinweis
- Heimann, Gideon: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung: Jahresberichte 2010 und 2011 Annual Report. ISSN 0934-9456
- Rockland, Ulrike: BAM Jahresbericht/Annual Report 2015. ISSN 0934-9456