Auflösungsvermögen Mikroskop: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Dezember 2017, 09:04 Uhr
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Auflösungsvermögen Mikroskop
Untersuchungsmethoden in der Mikroskopie
Zur Charakterisierung der Struktur und Morphologie (siehe: Mikroskopische Struktur) von Kunststoffen werden in der Kunststoffprüfung und Diagnostik die Methoden der Licht- und Elektronenmikroskopie eingesetzt. Dabei werden die nachfolgenden Untersuchungsmethoden bevorzugt verwendet:
- Elektronenmikroskopie
- Energiedispersive Röntgenspektroskopie – EDX
- in-situ-Ultramikrotomie
- Low-Vacuum-Rasterelektronenmikroskopie (siehe Umgebungs-REM)
- Mikrotomie
- Rasterkraftmikroskopie
- Rasterelektronenmikroskopie
- Umgebungs-REM (ESEM)
- Transmissionselektronenmikroskopie
Optische Parameter zur Beschreibung der Leistungsfähigkeit von Lichtmikroskopen
Die optische Leistungsfähigkeit von Mikroskopen wird durch die folgenden Parameter charakterisiert [1]:
- Auflösungsvermögen
- Förderliche Vergrößerung
- Schärfentiefe
Nach der ABBE’schen Theorie gelten für die Beugung von Lichtwellen am Spalt (Gitter) folgende Beziehungen:
(1) |
mit
λ | Wellenlänge des Lichtes | |
δ | Auflösungsvermögen = kleinster, noch trennbarer Abstand zweier Punkte |
Bild 1: | Beugung von Lichtwellen |
Für das Auflösungsvermögen des Lichtmikroskopes ergibt sich:
- für Vakuum (bzw. ~ Luft):
(2) |
- im Medium mit Brechungsindex n (z. B. Immersionsöl):
(3) |
mit
n ⋅ sin α | numerische Apertur |
Für Lichtmikroskope gilt:
α → 90° entspricht sin α → 1,
für n = 1,4 (Immersionsöl) und λ = 0,55 µm (grünes Licht) wird
, d. h. das Auflösungsvermögen des Lichtmikroskopes (mit Ölimmersion) liegt bei 0,4 µm.
Auflösungsvermögen in der Elektronenmikroskopie
Für Transmissionselektronenmikroskope gelten für das erreichbare Auflösungsvermögen die folgenden Beziehungen:
Berechnung der Wellenlänge schnell bewegter Elektronen λEI:
Energiegleichung | (4) |
(5) |
mit
e | Ladung des Elektrons | |
m | Masse des Elektrons | |
v | Geschwindigkeit | |
U | Beschleunigungsspannung |
Für die Wellenlänge von Materiewellen gilt die DE BROGLIE’sche Gleichung:
(6) |
mit
h | PLANCK’sches Wirkungsquantum |
Zusammen ergibt sich:
(7) |
Wegen der relativistischen Geschwindigkeitskorrektur liegen die tatsächlich erreichten Wellenlängen etwas höher;
Beispiele:
U = 40 kV: λEI = 0,0060 nm
U = 100 kV: λEI = 0,0037 nm
U = 200 kV: λEI = 0,0025 nm
Wegen der endlichen Linsenfehler elektromagnetischer Linsen (sphärischer Fehler, Öffnungsfehler, Beugungsfehler u. a.) liegen die erreichbaren Werte für die numerische Apertur α bei ca. 10-2 bis 10-3, das Punkt-Auflösungsvermögen erreicht nur Werte von ca. 0,2 bis 04 nm [1].
Literaturhinweis
[1] | Kämpf, G.: Charakterisierung von Kunststoffen mit physikalischen Methoden. Verfahren und praktische Anwendung. Carl Hanser Verlag, München Wien (1982), S. 19–21, (ISBN 3-446-13382-8; siehe AMK-Büchersammlung unter D 4) |