Gasblasen

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Gasblasen

Gasblasen können in Kunststoffbauteilen sowohl im Inneren als auch an den Randbereichen von Formteilen (siehe: Formmasse) auftreten. Aufgrund des auftretenden Innendrucks sind die Oberflächen der Gasblasen zumeist relativ glatt im Gegensatz zu der von Vakuolen (siehe Bild 1). Die Gasblasen sind meist rund bzw. oval in Fließrichtung verstreckt. Gasblasen entstehen durch eingeschlossene Luft, Feuchtigkeit (siehe: Normklimate), niedrig siedende Stoffe oder durch Zersetzung.
Besonders bei hygroskopischen Materialien, wie z. B. Polyamide (Kurzzeichen: PA), werden Gasblasen während der Verarbeitung gebildet, wenn das Material feucht ist bzw. unzureichend vorgetrocknet war.
Weitere Ursachen für die Bildung von Gasblasen können die thermische Zersetzung, eine zu hohe Massetemperatur, eine zu lange Verweilzeit im Zylinder der Verarbeitungsmaschine oder eingeschlossene Luft aufgrund von fehlender oder ungenügende Entgasung während der Verarbeitung sein.

Gasblasen1.jpg

Bild 1: Gasblasen in einem Bauteil aus Polyamid 66 mit 35 M.-% Glasfasern (PA66-GF35)


Literaturhinweis

[1] VDI 3822, Blatt 2.1.2 (2012-01): Schadensanalyse – Schäden an thermoplastischen Kunststoffprodukten durch fehlerhafte Verarbeitung