Zum Inhalt springen

T-Peeltest

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
Version vom 4. August 2023, 11:11 Uhr von Oluschinski (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Ein Service der
Polymer Service GmbH Merseburg
Tel.: +49 3461 30889-50
E-Mail: info@psm-merseburg.de
Web: https://www.psm-merseburg.de
Unser Weiterbildungsangebot:
https://www.psm-merseburg.de/weiterbildung
PSM bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Polymer Service Merseburg

T-Peeltest

Schematische Darstellung des T-Peeltests

Der T-Peeltest wird zur Charakterisierung des Peelverhaltens (siehe Peelvorgang) von Peelsystemen herangezogen (Bild 1) und wird in Anlehnung an ASTM D 1876 und DIN 55529 durchgeführt. Die Bezeichnung „T“ zielt dabei auf das Vorhandensein zweier Peelarme ab, die jeweils um 90° während des Peeltests gebogen werden, wodurch sich eine „T-Form“ ergibt. Der T-Peeltest wird an einer Universalprüfmaschine (siehe Materialprüfmaschine) durchgeführt. Dabei beträgt die Einspannlänge l0 = 50 mm und die Peelgeschwindigkeit vT = 100 mm/min.

Bild 1: Schematische Darstellung des T-Peeltests; die Länge und die Breite der Siegelnaht wurden aufgrund der vorliegenden Abmaße im Vergleich zur Literatur vertauscht

Kenngrößen

Während des Peeltests wird ein Peelkraft-Bruchweg-Diagramm registriert, dem die anwendungstechnische Messgröße Peelkraft entnommen werden kann. Zur bruchmechanischen Charakterisierung (siehe Bruchmechanische Prüfung) des Peelvorgangs wird die energiebestimmte Kenngröße adhäsive Energiefreisetzungsrate herangezogen.

Beispiel eines PE-LD/iPB-1 Peelfoliensystems

Am Beispiel des Peelsystems Polyethylen niederer Dichte geblendet mit isotaktischem Polybuten-1 (Kurzzeichen: PE-LD/iPB-1) sind die während des T-Peeltests registrierten Peelkraft–Bruchweg-Diagramme (Peelkurven) für unterschiedliche iPB-1-Gehalte von 6, 10 und 20 M.-% in Bild 2 dargestellt. Die abgebildeten Peelkurven weisen typischerweise zwei lokale Maxima auf, deren Vorhandensein auf den konkaven Querschnitt der Siegelnaht zurückzuführen ist. Weiterhin ist in den Peelkurven deutlich der zur Ermittlung der Messgröße Peelkraft verwendete Plateaubereich zu erkennen. Das Kraftniveau dieses Plateaubereiches und auch der Bruchweg lB werden mit zunehmendem iPB-1-Masseanteil vermindert.

Bild 2: Darstellung ausgewählter Peelkraft-Bruchweg-Diagramme


Literaturhinweise