Verformungsgeschwindigkeit

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Verformungsgeschwindigkeit

Der Begriff Verformungsgeschwindigkeit, teilweise auch Belastungsgeschwindigkeit genannt, wird in der Werkstoff- und Kunststoffprüfung [1, 2], bei unterschiedlichsten Beanspruchungsarten und Werkstofftypen sowie in der Konstruktionslehre [3, 4] für unterschiedlichste Versuche (Kurz- und Langzeitversuche, Schlagversuche als auch dynamischen Beanspruchungen wie Ermüdung) als Synonym für die Deformationsgeschwindigkeit genutzt. Eine große Bedeutung hat dieser Begriff allerdings auch in Herstellungsprozessen, der Ur- und Umformung von metallischen Werkstoffen [5, 6], Kunststoffen [7, 8] und Kunststofffolien (Kalandrieren, Blasfolienherstellung) [8, 9] und steht hier in enger Beziehung zu dem Reckgrad der Werkstoffe. Dabei wird zumeist nicht unterschieden, ob die Geschwindigkeit uni- oder mehraxial wirkt und es sich um die ingenieurtechnische oder wahre Dehngeschwindigkeit handelt, wobei hier auch die verschiedensten Maßeinheiten in Gebrauch sind. Partiell wird auch der Begriff Belastungsgeschwindigkeit zur Charakterisierung der Kraft- oder Spannungszunahme pro Zeiteinheit verwendet. Auf jeden Fall sollte dieser Begriff nicht als Synonym für die Prüfgeschwindigkeit benutzt werden.
Ohne auf eine tiefergehende Interpretationen der vorangegangenen Definitionen und Anwendungen einzugehen, ist für die Beschreibung der Deformationsgeschwindigkeit und der diesbezüglichen Synonyme sowie konkreten Begriffe eine prüftechnisch und praxistaugliche Definition erforderlich.

Im Rahmen des WIKI-Lexikons Kunststoffprüfung und Diagnostik werden auch die nachstehenden Begriffe näher erläutert:

  1. siehe Deformationsgeschwindigkeit
  2. Verformungsgeschwindigkeit
  3. siehe Prüfgeschwindigkeit
  4. siehe Dehngeschwindigkeit oder Dehnrate
    - Grundlagen
    - Applikationen
  5. siehe Traversengeschwindigkeit


Literaturhinweise

[1] Burgahn, F., Schulze, V., Vöhringer, O., Macherauch, E.: Modellierung des Einflusses von Temperatur und Verformungsgeschwindigkeit auf die Fließspannung von Ck 45 bei Temperaturen T < 0,3 Ts. Materialwissenschaft und Werkstofftechnik 27 (1996) 11 S. 521–530
[2] Penning, B., Walther, F., Dumke, D. Künne, B.: Einfluss der Verformungsgeschwindigkeit und des Feuchtegehaltes auf das quasistatische Verformungsverhalten technischer Vulkanfiber. Materials Testing: 55 (2013) 4, S. 276−284.
[3] Eyerer, P., Elsner, P., Hirth, T. (Hrsg.): Domininghaus – Kunststoffe: Eigenschaften und Anwendungen. Springer Verlag, Berlin (2007), 6. Auflage, (ISBN 978-3-540-26433-0)
[4] Hertel, H.: Ermüdungsfestigkeit der Konstruktionen. Springer Verlag, München (2013), (ISBN 978-3-642-51081-6)
[5] Hornbogen, E., Warlimont, H.: Metallkunde: Aufbau und Eigenschaften der Metalle und Legierungen. Springer Verlag, Berlin, (2013), 2. Auflage, (ISBN 978-3-662-22155-6)
[6] Schulze, G. (Hrsg): Werkstoffkunde. Springer Verlag, Berlin, (2013), 6. Auflage, (ISBN 978-3-662-10904-5)
[7] Determann, H.: Nichthärtbare Kunststoffe (Thermoplaste). Springer Verlag, Berlin, (2013), 6. Auflage, (ISBN 978-3-642-99845-4)
[8] Abts, G.: Kunststoff-Wissen für Einsteiger, Springer Verlag, Berlin, (2016), 3. Auflage, (ISBN 978-3-446-45104-9; siehe AMK-Büchersammlung unter G 7-1)
[9] Nentwig, J.: Kunststoff-Folien. Carl Hanser Verlag, München, (2006), (ISBN 978-3-446-40390-1)