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Fehler – Produktfehler
Eine wesentliche gesetzliche Grundlage für die Werkstoffprüfung ist das Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz, Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte - ProdHaftG) vom 15.12.1989 (BGBl./S. 2198). Im § 3 dieses Gesetzes ist der Begriff „Fehler“ wie folgt definiert:
Ein Produkt hat einen Fehler, wenn es nicht die Sicherheit bietet, die unter Berücksichtigung aller Umstände, insbesondere
a) | seiner Darbietung, |
b) | des Gebrauchs, mit dem billigerweise gerechnet werden kann |
c) | des Zeitpunktes, in dem es in den Verkehr gebracht wurde, |
berechtigterweise erwartete werden kann.
Nach DIN EN ISO 9000 ist ein Fehler durch eine Nichtkonformität, d. h. Nichterfüllung festgelegter Forderungen, definiert. Für die Werkstoff- bzw. Kunststoffprüfung ergeben sich aus dem Produkthaftungsgesetz folgende erforderlichen Maßnahmen:
- Auswahl anwendungsbezogener relevanter und aussagefähiger Prüfverfahren und -methoden
- Prüfgerechte bzw. prüffreundlichen Konstruktion und Fertigung
- Prüfen mit vereinbarten, möglichst aussagekräftigen Verfahren
- Bewertung der Prüfergebnisse bezüglich des bestimmungsgemäßen Gebrauchs
- Produkt- und Prozessbeobachtung, präventive Fehlerverhütung und falls erforderlich Schadensfallanalyse (siehe auch: Schadensanalyse an Kunststoffprodukten, VDI-Richtlinie 3822).
Literaturhinweise:
- Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz : Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz - ProdHaftG) In: Gesetze/Verordnungen. abgerufen am 13.01.2017.
- DIN EN ISO 9000 (2015-11): Qualitätsmanagementsysteme – Grundlagen und Begriffe
- Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2015) 3. Auflage, S. 10/11 (ISBN 978-3-446-44350-1; siehe AMK-Büchersammlung unter A 18)