Energiebilanz IKBV

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Energiebilanz im instrumentierten Kerbschlagbiegeversuch

Kontrolle der Energiebilanz im instrumentierten Kerbschlagbiegeversuch (IKBV)

Eine notwendige Voraussetzung für die schwingungstechnisch unverfälschte Erfassung von Schlagkraft-Zeit- bzw. Schlagkraft-Druckbiegungs-Diagrammen und die bruchmechanische Ermittlung von Kennwerten, insbesondere auf der Basis des Beginns der instabilen Rissausbreitung (Fmax, fmax) ist die Kontrolle der Energiebilanz.

Im instrumentierten Kerbschlagbiegeversuch (IKBV), muss die vom Pendelhammer für den Bruchvorgang angebotene Schlagenergie AH größer als das 3fache der vom Prüfkörper verbrauchten Verformungsenergie AG sein.

(1)

Für die kinetische Energie, die dem Prüfkörper erteilt wird, gilt

(2)

mit

X Fehlergröße
(3)

mit

ms Masse des Kerbschlagbiegeprüfkörpers
mp Masse des Pendelhammers

Die Einhaltung der Energiebilanz nach Gl. (1) im IKBV ist eine notwendige Voraussetzung für die Bewertung der Zähigkeit von Kunststoffen und Verbundwerkstoffen mit geometrieunabhängigen (siehe: Geometriekriterium) bruchmechanischen Kenngrößen (siehe: Bruchmechanische Prüfung).


Literaturhinweis

  • Grellmann, W.: Zähigkeitsbewertung mit bruchmechanischen Methoden. In: Grellmann, W., Seidler, S. (Hrsg.): Kunststoffprüfung. Carl Hanser Verlag, München (2015) 3. Auflage, S. 268/269 (ISBN 978-3-446-44350-1; siehe AMK-Büchersammlung unter A 18)
  • Grellmann, W.: Beurteilung der Zähigkeitseigenschaften von Polymerwerkstoffen durch bruchmechanische Kennwerte. Habilitation, Technische Hochschule Merseburg (1985), Kurzfassung Wiss. Zeitschrift TH Merseburg 28 (1986) H. 6, S. 787–788 (Inhaltsverzeichnis, Kurzfassung)
  • Grellmann, W., Sommer, J.-P.: Beschreibung der Zähigkeitseigenschaften von Polymerwerkstoffen mit dem J-Integralkonzept. Institut für Mechanik, Berlin und Karl-Marx-Stadt, Fracture Mechanics, Micromechanics and Coupled Fields – (FMC)-Series (1985), Nr. 17, S. 48–72