Kalibrieren

Aus Lexikon der Kunststoffprüfung
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Kalibrieren

Messprozess

Unter dem Begriff der Kalibrierung, also der praktischen Tätigkeit „Kalibrieren“ versteht man in der Werkstoffprüfung die Ermittlung des Zusammenhanges zwischen gemessenen Werten eines verwendeten Messsystems und den zugehörigen, durch Bezug zu „Normalen“ festgelegten Werten. In der Metrologie wird die Kalibrierung als Messprozess zur Feststellung und Dokumentation der Abweichung eines Messgeräts (siehe Messabweichung) oder einer Maßverkörperung vom „richtigen“ Wert, dargestellt durch ein Referenznormal, verstanden.
Die Abweichungen zu diesem Normal sind zu dokumentieren und bei der sich anschließenden Benutzung des Messgerätes zur Korrektur zu berücksichtigen.

Soll- und Istvergleich

Die Kalibrierung erfolgt immer als Momentaufnahme des Soll- und Istzustandes eines wissenschaftlich-technischen Gerätes oder eines Messverfahrens. Die Dauer zwischen zwei Kalibrierungen wird als Kalibrierintervall bezeichnet. Die Verlängerung von Kalibrierintervallen erhöht u. U. die Unsicherheitsbeiträge von Messergebnissen. Ein Problem ist häufig das zeitliche Verhalten (Drift) eines Messgerätes. Aussagen hierzu sind erst nach wiederholten Kalibrierungen möglich.

Beispiele

Berücksichtigung müssen auch mögliche Temperaturdriften finden, z. B. in den WHEATSTONE’schen Brückenschaltungen zur Aufnahme von Kraft-Zeit-Signalen in instrumentierten Prüfmethoden, wie instrumentierter Kerbschlagbiegeversuch (IKBV), instrumentierter Kerbschlagzugversuch (IKZV) und instrumentierter Durchstoßversuch (instrumentierter Fallbolzenversuch (IFV)).

Siehe auch


Literaturhinweis

  • Blumenauer, H. (Hrsg.): Werkstoffprüfung. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig Stuttgart (1994), 6. Auflage (ISBN 3-342-00547-5; siehe AMK-Büchersammlung unter M 3)

Weblink